TY - GEN ID - OPUS202 A1 - Böhme, Stefan T1 - Maschinen der Konkurrenz : eine Untersuchung von Kennzahlen als Praxis reflexiver Subjektivierung am Beispiel von Ökologischem Fußabdruck und Selbstvermessung N2 - Unsere Gesellschaft steht am vorläufigen ›Höhepunkt‹ einer langdauernden Entwicklung der zunehmenden Verdatung. Diskurse und Praktiken der Quantifizierung, Standardisierung, Optimierung, Objektivierung oder Evaluation durchdringen sie auf vielfältige und intensive Weise. Im engen Verbund mit Normalität sind sie eines der vorherrschenden Mittel zur Orientierung und (Selbst-)Regulierung der Subjekte geworden. Als ein zentrales Element dieser Felder werden in der vorliegenden Studie Kennzahlen beschrieben. Macht-Wissens-Komplexe des Dispositivs der Verdatung produzieren mithilfe von Kennzahlen eine kalkulierende und kalkulierbare Wirklichkeit, die sich in einer Vielzahl an Diskursen, Praktiken und Vergegenständlichungen ausdrückt und sich gleichermaßen in den Vorstellungen, Annahmen und Grundsätzen niederschlägt, welche Menschen prägen und ihre Handlungen bestimmen. Exemplarisch verdeutlichen lässt sich dies an Kennzahlen aus dem Themenfeld der Nachhaltigkeit wie dem »Ökologischen Fußabdruck« oder aktuellen Praktiken der Selbstvermessung aus dem Umfeld des »Quantified Self«. Kennzahlen stellen dabei vor allem Vergleichszusammenhänge her. Ihre grundlegende Konstruktion zielt darauf ab, Felder zu homogenisieren, zu kontinuieren und somit eine eindimensionale Struktur hervorzubringen. Sie vereinheitlichen Dinge, um sie besser voneinander unterscheiden zu können. In dieser Hinsicht sind Kennzahlen Voraussetzung jedes hierarchisierten Vergleichs. Die Verdatung unserer Gesellschaft läuft folglich eng gekoppelt mit ihrer Verwettbewerblichung. Kennzahlen sitzen an der Schnittstelle dieser beiden Entwicklungen. Der maßgebliche Effekt von Kennzahlen innerhalb des Ensembles der Verdatung ist demnach die Produktion von Konkurrenzen: Kennzahlen sind Maschinen der Konkurrenz. N2 - Numbers are a key aspect to understanding our contemporary society. They are expressed in numerous discourses and practices like quantification, standardization, optimization or evaluation as well as in the minds and actions of subjects. In combination with normality they have become a dominating way of organizing and regulating our life. A key element in this production and communication of numbers are indicators. As single figures they shape a calculating and calculable world which can be demonstrated using two recent examples of indicators: the »ecological footprint« from the field of sustainability and the practices of the »quantified self« as means of a new quality of self-government. Indicators produce comparisons as their fundamental mode of operation by homogenizing societal fields and thus generating a one-dimensional structure. Indicators simplify the distinction of entities by making them more comparable. In this view, indicators are a premise for all hierarchic comparisons. Therefore, the quantification of our society is linked with a development towards a more competitive society. Indicators are at the intersection between both developments. The decisive effect of indicators is the production of competition: Indicators are machines of competition. KW - Nachhaltigkeit KW - Verhalten KW - Messbarkeit KW - Daten KW - Vergleich KW - Kennzahl KW - Programmierung KW - Softwareentwicklung Y1 - 2016 UR - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:834-opus-2026 UR - http://opus.hbk-bs.de/frontdoor/index/index/docId/202 UR - https://opus.hbk-bs.de/frontdoor/index/index/docId/202 ER -