Vanitas in den Künsten der Gegenwart. Untersuchungsperspektiven, Gegenstandsbereiche und Potentiale eines interdisziplinären Forschungsprojekts.

Vanitas in den Künsten der Gegenwart: Untersuchungsperspektiven, Gegenstandsbereiche und Potenziale eines interdisziplinären Forschungsprojekts Der Text resümiert die Ergebnisse eines dreijährigen, von der Fritz Thyssen-Stiftung geförderten, interdisziplinären Projekts zu Vanitas in den Künsten der Gegenwart, das unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Benthien (Universität Hamburg) und Prof. Dr. Victoria von Flemming (Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig) konzipiert und durchgeführt wurde. In diesem Kontext haben genaue Analysen einzelner künstlerischer Positionen aber auch komparatistisch und transdisziplinär angelegte Überblicke gezeigt, dass die untersuchten Positionen der gegenwärtigen Kunst Antworten liefern, die die vorab formulierten Arbeitsthesen nicht nur bestätigen oder widerlegen, sondern darüber hinaus Schwerpunktbildungen oder völlig neue Aspekte sichtbar machen konnten. Das sollten auch die drei so gut wie fertiggestellten und voraussichtlich 2023 erscheinenden Dissertationen zeigen, die jeweils einen der Gegenstandsbereiche monografisch bearbeitet haben: ‚Flowers Lost in Time‘ – Fotografische Vanitas-Transformationen (Julia Berger), Alles Windhauch? Vanitas in der Gegenwartslyrik (Antje Schmidt) und ‚Theatrum vanitatis‘. Barocke Vergänglichkeit, Flüchtigkeit und Schein in zeitgenössischen Theaterinszenierungen (Christian Wobbeler) erörtern, wie das Thema in der Fotografie, der Lyrik oder in Theaterinszenierungen gedeutet wird. Dagegen haben drei interdisziplinär konzipierte Sammelbände versucht, den Reflexionsrahmen zu erweitern und auf diese Weise ein Fundament für weitere Forschung gelegt. Während in den Publikationen Vanitas. Reflexionen über Vergänglichkeit in den Künsten der Gegenwart (Benthien/v. Flemming 2018), Vanitas und Gesellschaft (Benthien/Schmidt/Wobbeler 2021) und Vanitas als Wiederholung (v. Flemming/Berger 2022) ganz unterschiedliche disziplinäre Perspektiven repräsentiert sind, haben die im Projekt mitwirkenden Wissenschaftler:innen darüber hinaus eine Reihe von Aufsätzen publiziert, die zentrale Themenstellungen in enger Kooperation fächerübergreifend bearbeitet haben. Mit Abschluss des Projekts ließ sich zufrieden auf eine Menge neuer Ergebnisse und innovativer theoretischer Reflexion, erstaunt auf die Fülle immer noch existierender Desiderate und neugierig auf künftige Forschung, blicken. Und es wäre nicht nur interessant, nun Beispiele in Malerei, Film, Musik oder Tanz zu untersuchen; ebenso interessant wäre, einen noch stärker intermedial orientierten Ansatz zu wählen oder die hier weitgehend ausgeblendeten Vanitas-Wiederholungen im fin de siècle zu untersuchen und sich noch intensiver zu fragen, was Wiederholungen bezwecken und auf welche Weise die referierende Kultur tatsächlich den Blick auf die Referenzkulturen verändert. So ist das Resümee zugleich als Aufforderung zu verstehen, die noch nicht ausgeloteten Potenziale der Wiederholungen von Vanitas zu erforschen. In einer ausschließlich im Online-Format erschienen Abschlusspublikation wurden abschließend die wesentlichen Ergebnisse bezüglich der sechs Gegenstandsbereiche skizziert und jeweils anhand von Beispielen auf die Untersuchungsperspektiven bezogen, um daraus auch auf die Potenziale der Thematik zu schließen.
Vanitas in the contemporary arts: research perspectives, subject areas and potential of an interdisciplinary research project The text summarizes the results of a three-year interdisciplinary project on vanitas in contemporary art, funded by the Fritz Thyssen Foundation and headed, designed and carried out by Prof. Dr. Claudia Benthien (University of Hamburg) and Prof. Dr. Victoria von Flemming (University of Fine Arts, Braunschweig). In this context, precise analyses of individual artistic positions as well as comparative and transdisciplinary overviews have shown that the positions of contemporary art examined provide answers that not only confirm or refute the previously formulated working theses, but also make focal points or completely new aspects visible. This should also be shown by the three dissertations that are almost finished and are expected to be published in 2023 as monographs, each of which has examined one of the subject areas: ‚Flowers Lost in Time‘ – Fotografische Vanitas-Transformationen (Julia Berger), Alles Windhauch? Vanitas in der Gegenwartslyrik (Antje Schmidt) und ‚Theatrum vanitatis‘. Barocke Vergänglichkeit, Flüchtigkeit und Schein in zeitgenössischen Theaterinszenierungen (Christian Wobbeler) discuss how the subject is interpreted in photography, poetry or in theater productions. On the other hand, three interdisciplinary anthologies have attempted to broaden the scope of reflection and thus laid a foundation for further research. While the publications Vanitas. Reflexionen über Vergänglichkeit in den Künsten der Gegenwart (Benthien/v. Flemming 2018), Vanitas und Gesellschaft (Benthien/Schmidt/Wobbeler 2021) and Vanitas als Wiederholung (v. Flemming/Berger 2022) represent different disciplinary perspectives, the researchers involved in the project have also published a series of essays that have worked on central topics in close cooperation across disciplines. With the completion of the project, one could look forward to a lot of new results and innovative theoretical reflection, astonished at the abundance of still existing desiderata and curious about future research. And it would not only be interesting to examine examples in painting, film, music or dance, it would also be interesting to choose an even more intermedially-oriented approach or to examine the vanitas repetitions in the fin de siècle, which are largely ignored here, and to examine them even more intensively to ask what the purpose of repetitions is and in which way the referring culture actually changes the view of the reference cultures. Therefore the summary is also to be understood as an invitation to explore the as yet unexplored potential of repeating Vanitas. Finally, in a final publication that was only published online, the main results with regard to the six subject areas were outlined and each related to the research perspectives using examples in order to draw conclusions about the potential of the topic.

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Metadaten
Author:Claudia Benthien, Victoria von Flemming
URN:urn:nbn:de:gbv:834-opus-2366
URL:https://opus.hbk-bs.de/frontdoor/index/index/docId/236
Document Type:Report
Language:deu
Date of Publication (online):21.12.2022
Date of first Publication:21.12.2022
Tag:Forschungsbericht; Vergänglichkeit
SWD-Keyword:Künste; Vanitas
Pagenumber:43

$Rev: 8725 $