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Interview mit Prof. Dr. Götz Schmidt : geführt von Dr. Tobias Conradi und Dr. Theo Röhle am 22.1.2015 in Gießen im Rahmen des Forschungsprojekts Kulturtechnik Unternehmensplanspiel. Wissenstransformation und Handlungssteuerung an der Schnittstelle von Wirtschaft, Computisierung
(2019)
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Götz Schmidt
Tobias Conradi
Theo Röhle
- In diesem Interview spricht Dr. Götz Schmidt über seine Zeit als Mitarbeiter Knut Bleichers, die junge BWL an den Universität Köln bei Erwin Grochla und vor allem die Details der Durchführung von Planspielen als Mittel der Aus- und Weiterbildung in bundesrepublikanischen Unternehmen der 1960er und 1970er Jahren. Das vorliegende Interview wurde im Rahmen des DFG-Projekts ›Kulturtechnik Unternehmensplanspiel. Wissenstransformation und Handlungssteuerung an der Schnittstelle von Wirtschaft, Computerisierung und Medialität‹ durchgeführt. Das Kooperationsprojekt, das an der HBK Braunschweig und Universität Bielefeld unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf F. Nohr und Prof. Dr. Jan-Otmar Hesse durchgeführt wurde, befasste sich mit der Entstehung der Unternehmensplanspiele (UPS) in der BRD der 1950er-1970er Jahre. Im Zentrum des Projekts lagen Fragen nach dem Einsatz von UPS und deren Simulation wirtschaftlicher Zusammenhänge zur Unternehmensplanung, als Ausbildungsmaßnahme in der frühen (systematischen) Managerausbildung und nach der Rolle von UPS in der frühen Geschichte des Computereinsatzes in Unternehmen. Interviews mit Pionieren der frühen Planspiele sollten Wissen darüber produzieren, wie UPS tatsächlich eingesetzt wurden, mit welchen Hoffnungen die Durchführung von UPS verbunden war und vor welche organisatorischen und technischen Probleme sich die Entwickler und Spielleiter gestellt sahen. Zielpunkt der Gespräche also war das ›Wissen der Praktiker‹, das weder in der umfangreichen theoretischen und anleitenden Literatur zu UPS verzeichnet, noch in den Archiven der Unternehmen und Institutionen erhalten ist, die an der Veranstaltung von Planspielen und der Organisation von Managerseminaren beteiligt waren. Interviewt wurden auch Dr. Bernt Högsdal und Prof. Dr. Horst Koller. Durchgeführt wurden die Interviews zwischen Dezember 2014 und März 2015 von den Projektmitarbeitern Dr. Tobias Conradi und Dr. Theo Röhle.
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Urban Mobility Services : Opportunities for Car Manufacturers
(2014)
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Maria Schnurr
- The current burdens of urban mobility range from severe congestion to pollution and loss of public space. While vehicle manufacturers and infrastructure providers still try to “build their way out of congestion” and achieve improvements in effectiveness and efficiency by mere “technology fixes” there is an increasing demand for social innovations like mobility services. Mobility services assist individuals in changing locations and include conventional “driver services”, such as public transport or taxis, “vehicle provision services” such as car rental or car sharing, and “information and assistance services” which comprise all services assisting users in organising their travel. In the past, car manufacturers were largely excluded from this growing market. However, from 2009 on car manufacturers entered the mobility services market with strikingly innovative offers.
The thesis uses an interdisciplinary approach by touching on aspects like human behaviour, business planning, environment scanning, and sustainable urban transport planning. It draws on methods from different scientific disciplines, mainly transport research and future research. The EU-15 countries were chosen as the geographical region for this thesis. The timeframe for the analysis are developments from 2010 until 2020.
This thesis explores the factors influencing the future demand of mobility services and identifies criteria for customer acceptance. Based on these framework conditions for mobility services the thesis presents an action and research agenda for car manufacturers, including recommendations for selecting appropriate mobility services, suggestions for market entry strategies, and research arenas that need to be initiated resp. intensified.
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Am Rande des Sehens : Kunst in Schwellen und Zwischenräumen
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Julia Schönfeld-Rau
- Die Dissertation mit dem Titel „Am Rande des Sehens. Kunst in Schwellen und Zwischenräumen“ untersucht exemplarisch Kunstwerke in musealen Schwellen und Zwischenräumen, die zu Transformatoren am Rande des Sehens, zu Entscheidungsträgern und Übersetzungsmedien des Baus, aber auch der Kunst in den Funktionsräumen der Museen werden können.
Jenseits konventioneller Platzierungen in den Randzonen des Raumes, den Treppenanlagen, Korridoren, Rampen, die nicht länger bloße Verteiler sind, sondern zu Schwellen und Übergangsbereichen aufgewertet werden, installieren Künstler wie Gerhard Merz, Dan Flavin, Daniel Buren, Jenny Holzer, Beat Streuli, Richard Artschwager, Lothar Baumgarten, Joachim Manz, Karin Sander, Robert Kusmirwoski, Imi Knoebel und Wolfgang Hainke ihre Werke, wird Raum, Ort und Übergangsmoment erfahrbar. Die ausgewählten und besprochenen Kunstwerkbeispiele zeigen als neue Art von Museumskunst, wie wirkungsvoll der Gebrauchscharakter des Gebäudes und seiner Erschließungsräume aufgeladen werden kann und inszenieren damit dank ihrer gezielten Platzierung Eigenräume mit neuen Aufenthaltsqualitäten.
Somit treten auch die musealen Präsentationsformen in den Vordergrund, die in Relation zur vorgefundenen Gestaltung der musealen Schwellen und Zwischenräume neu gedacht werden können. Es geht nicht mehr um das Aufbrechen eingefahrener Sehgewohnheiten, sondern um sinnliche Wahrnehmungsvorgänge bzw. mentale Orientierungsleistungen. So entsteht ein gemeinsamer Aufenthaltsraum von Kunst und Betrachter. Der Gegenstand der Betrachtung wird neuer Ort der Erfahrung.
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Widerständiges Web? : emanzipatorisches Potential des Web 2.0 aus einer kritischen Perspektive
(2007)
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Tobias Seeger
- Die Magisterarbeit „Widerständiges Web? Emanzipatorisches Potential des Web 2.0 aus einer kritischen Perspektive“ steht in einer sozialkritischen Tradition und beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen die neuen Kommunikationsformen im Internet auf politische Diskussionen in massenmedialen Öffentlichkeiten haben. Im Besonderen wird diskutiert, ob die neuen Öffentlichkeiten im Web 2.0 demokratischer strukturiert und weniger vermachtet sind als die etablierten Medienöffentlichkeiten und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Nach einer kurzen Einleitung wird in einem ersten Schritt der Untersuchungsgegenstand Web 2.0 anhand der bekanntesten Anwendungen und in seiner Entstehungsgeschichte vorgestellt. Anschließend werden drei idealtypische Netzwerktopologien konzeptualisiert, welche die komplexen Strukturen und Prozesse des Untersuchungsgegenstandes in analytische Modelle überführen, auf die im weiteren Verlauf der Arbeit gezielt zurückgegriffen werden kann. Zu Beginn des dritten Kapitels werden zunächst die medientheoretischen Grundlagen für die folgende Untersuchung erarbeitet. Dabei werden einige prominente sozialkritische Theorieentwürfe in ihrem historischen gesellschaftlichen Kontext und mit Bezug auf das technisch-apparative Medienumfeld vorgestellt. Von zentraler Bedeutung sind dabei zum einen das an den Arbeiten von Jürgen Habermas ausgerichtete Modell einer „deliberativen Öffentlichkeit“ und zum anderen verschiedene Konzeptionen von „Gegenöffentlichkeit“, welche den Öffentlichkeitsbegriff kritisch hinterfragen und seiner analytischen Dimension einen interventionistischen Blickwinkel beistellen. Besondere Beachtung finden dabei aktuelle Diskussionen um das politische Potential computervermittelter Kommunikation, wie auch Arbeiten aus dem Umfeld der British Cultural Studies. Im letzten Teil werden die analytischen und theoretischen Vorarbeiten der vorangegangen Kapitel zusammengeführt um das Web 2.0 auf sein politisches Potential zu durchleuchten.
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"So all these different things are scuplture." Zu Werk und Wort von Terry Fox in den 1960er und 1970er Jahren. Narrative Erweiterungen des Formats >Werkverzeichnis<
(2020)
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Lisa Steib
- Das Œuvre von Terry Fox (1943-2008) entzieht sich gängigen Kategorien der Kunstgeschichte. Seit Ende der 1960er Jahre bevorzugte Terry Fox eine künstlerische Arbeits- und Lebensweise, die ihn sowohl im Alltag als auch in musealen Räumen kontinuierlich mit den für ihn wichtigsten Materialien experimentieren ließ: Klang und Sprache. Den Begriffen der Performance und Body Art, die sich in den 1970er Jahren etablierten, standen Terry Fox und auch einige seiner Künstlerkollegen kritisch gegenüber. Die Künstler der kalifornischen Bay Area um San Francisco suchten nach unkonventionellen Ausstellungsmöglichkeiten (u.a. im Museum of Conceptual Art/MOCA, San Francisco) und nutzten transatlantische Kommunikationswege (z.B. Kunstmagazine wie Avalanche). Terry Fox hinterfragte und erweiterte die Bedeutung von Bildhauerei und bezeichnete seine Aktionen schließlich als Situationen. Diese Entwicklungen werden über die Stationen und Spuren seines nomadischen Lebensweges zwischen Europa und den Vereinigten Staaten zurückverfolgt.
Die Anfänge seines künstlerischen Weges bis Ende der 1970er Jahre sind noch weitestgehend unerforscht. Diese Werkphase wird in Relation zum Gesamtwerk in den Blick genommen. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, was in seinem vielgestaltigen, in Teilen ephemeren Nachlass als Einzelwerk begriffen werden kann. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen eines Werkverzeichnisses ist somit unumgänglich. Da Terry Fox vor allem seine Aktionen selbst detailliert beschrieben hat, wird in einer dialogischen Struktur ein Schwerpunkt auf seine Äußerungen und Texte gelegt. Die Künstlertexte sowie Geschichten und Anekdoten werden auf ihren Status im Gesamtwerk, und in Bezug auf den methodischen Ansatz einer narrativen Erweiterung des Formats ›Werkverzeichnis‹ untersucht. Es ist ein Künstler zu entdecken, der an den Rändern des Kunstsystems gearbeitet hat, und dabei ein labyrinthisches Werk von großer Eigenständigkeit und nach wie vor bemerkenswerter Relevanz entwickeln konnte.
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Geschmacksstrategien. Kochen als künstlerische Praxis bei Rirkrit Tiravanija.
(2022)
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Mirja Straub
- Gegenstand der Dissertation Geschmacksstrategien. Kochen als künstlerische Praxis bei Rirkrit Tiravanija ist die Untersuchung von Rirkrit Tiravanijas (*1961) Kunst – vorrangig seiner Koch-Aktionen, die er seit Ende der 1980er Jahre in Kunstvereinen und Galerien durchführt. Tiravanijas Kunst ist im wahrsten Sinne des Wortes schmeckbar. In dieser Arbeit wird deshalb der Geschmack als Beurteilungsinstrument von Kunst von verschiedenen Seiten beleuchtet: unter anderem im physiologischen, soziologischen und Philosophie-ästhetischen Sinne – stets in Bezugnahme auf kunstwissenschaftliche Diskurse, Kunstrezeption und Kunsttheorie. Sieben zentrale Fragen bilden dabei den roten Faden: Warum kocht er? Für wen kocht er? Wie und wo kocht er? Wer kocht? Was bleibt? Was kocht er? Was kocht er wo? Die Fragen eröffnen Felder, die von Geschmacksurteilen und Kunsturteilen, von der Vergänglichkeit von Kunst und einer institutionskritischen Haltung erzählen. Darüber hinaus werden auch kulturwissenschaftliche und postkoloniale Diskurse verhandelt: es geht um den Umgang mit kultureller und ‚kulinarischer‘ Identität, mit Authentizitätsvorstellungen und Geschmackskulturen, mit sozialer und kultureller Differenz. Die Diskurse laden dazu ein, das kochkünstlerische Werk Tiravanijas mit anderen Augen zu sehen. So ist ein ganz neues Bild dieses Künstlers und seiner Arbeiten entstanden, das auch bisherige Rezeptionen seines Schaffens kritisch beleuchtet und neu bewertet.
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Sustainable Mobility System and Human wellbeing Design enquiry and case study of Bhutan
(2021)
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Hari Kumar Suberi
- Applying research through design methodology this study enquires mobility as a complete system, which is cybernetically oriented and contextual. For the mobility system to remain sustainable in future and to enable better quality of life is a systemic challenge. Therefore, the system enquiry has the potential to add substantial knowledge in science by defining systemic problem situation, which is often complex and is invisible to the researcher. Therefore, list of variables that potentially define rough image of mobility as a system is identified, which is negotiable keeping in mind the original cybernetic rather than reducing it to simplified object. The complete mobility system is defined by network of variables influencing effect called as effect system and their associated feedback effects are identified for further research work. Therefore, the variables influencing effects are considered as semantic building block of mobility system, which may be used as multiple research problem identification. 22 different global variables are identified for further analysis to describe mobility as a system and its image projection with the help of Vester Sensitivity Model and scenario logic for future decision support. The scenarios in this study are normative value proposition, which is used to position the contextual mobility system problem situation for policy design and innovative exploitation of the system in addressing sustainable development. To support the normative description of the mobility system, empirical re-conformation is further analysed by conducting the case study referring to historical and current mobility development trend of Bhutan, which is shown as an explorative system and its description in addressing the transition to sustainable system in future horizon. The detail analysis of system cybernetic and case study of Bhutan shows, behaviour correction of user and system re-orientation is necessary condition for sustainable development, which is very complex owing to multiple uncertainties. The current analysis recommends the service-oriented market development from the image projection of mobility system is more appropriate than product-oriented market growth for sustainable mobility system design.
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Digitalkapitalismus im Kontext: Ursprünge, Implikationen und Gefahren für Gesellschaft, Privatsphäre und Demokratie
(2024)
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Felix Sühlmann-Faul
- Der Einfluss digitaler Technologien auf Gesellschaft und Wirtschaft hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Insbesondere der Digitalkapitalismus, der von Unternehmen wie Apple, Alphabet (Google) und Meta (Facebook) vorangetrieben wird, hat zu einer Umwälzung der Wirtschafts- und Arbeitsweise geführt. Die Nutzung dieser Technologien geht jedoch mit einer Reihe von Herausforderungen einher, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre. Denn das zentrale Produktionsmittel des Digitalkapitalismus sind die persönlichen Daten der Nutzer:innen. Durch die Sammlungs-, Verarbeitungs- und Nutzungspraktiken der Technologiekonzerne entsteht eine täglich wachsende Machtasymmetrie zulasten der Nutzer:innen.
In der vorliegenden Dissertation werden diese Themen untersucht und analysiert, um ein besseres Verständnis der negativen Auswirkungen des Digitalkapitalismus auf Individuen, Gesellschaft, Politik und Demokratie zu erlangen. In der empirischen Untersuchung wird der Frage nachgegangen, wie die Machtasymmetrie zwischen den Nutzer:innen und den Technologiekonzernen teilweise reduziert werden kann. Dafür entwickelt der Verfasser ein Tool, das für datenschutzsensible Nutzer:innen eine essenzielle Hilfestellung ist. Das Tool „Priva Score“ ermöglicht schnell, einfach und transparent eine informierte Entscheidung bei der Auswahl von Diensten und Apps, die ein hohes Datenschutzniveau bieten und dadurch die Privatsphäre besonders schützen. Die Funktionsweise dieses Tools wird anhand von Kurznachrichtendiensten demonstriert.
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Formen der visuellen Begegnung zwischen Japan und dem Westen : vom klassischen Japonismus zur zeitgenössischen Typographie
(2013)
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Mariko Takagi
- Formen der visuellen Begegnung zwischen Japan und dem Westen:
Vom klassischen Japonismus zur zeitgenössischen Typographie
Die japanische Typographie greift auf ein einzigartiges hybrides Schriftsystem zurück. Anhand von Quellen und aussagekräftigen Beispielen wird aufgezeigt, dass es sich dabei keineswegs um jenes ›defizitäres Bildschriftsystem‹ handelt, als das es so häufig beschrieben wurde. Vielmehr begann mit der Einführung der chinesischen Zeichen im 4. Jahrhundert ein umfassender Prozess des ›refine‹, wobei in Japan verschiedene Einflüsse verarbeitet wurden. Begegnungen mit westeuropäischer Kunst und Kultur, wie sie seit dem 19. Jahrhundert stattfanden, ermöglichten es japanischen Künstlern und Gestaltern,
mit visuellen Klischees zu spielen und die Erwartungen, die von Europa aus im Zuge der Japonismus-Mode an sie herangetragen wurden, zu affimieren oder zu subvertieren. Die japanische Schrift und Typographie wird im Folgenden als synthetisierendes Modell eines reziproken Wissenstransfers gedeutet, das die festgefügten Vorstellungen des ›Eigenen‹ und ›Fremden‹ ins Wanken bringt. Aufgrund dieser spezifischen Tradition des 'refine' vermag die zeitgenössische japanische Typographie Hybridität als ein Modell kultureller Vielfalt anschaulich zu machen.
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Sein Leben ändern - aber wie? : Lebenskunst nach Rupert Lay, Hermann Schmitz und Wilhelm Schmid
(2013)
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Stephan Thiele
- Die Dissertation „Sein Leben ändern – aber wie? Lebenskunst nach Rupert Lay, Hermann Schmitz und Wilhelm Schmid“ untersucht am Beispiel dieser drei Denker, ob und wie es heute möglich ist, sein Leben zu ändern, und zwar so zu ändern, dass man von einem „richtigen“ Leben sprechen könnte.
Lay ist ein jesuitischer Moralphilosoph, Schmitz der Gründer der Neuen Phänomenologie, Wilhelm Schmid ein erklärter Philosoph der Lebenskunst; alle drei haben sich instruktiv zu Fragen des richtigen Lebens und der Lebenskunst geäußert.
Im Zusammenhang mit den Konvergenzen und Differenzen ihrer Werke wird auch herausgearbeitet, wie die drei Philosophen sich zur Frage der Autonomie verhalten – scheint Autonomie doch eine notwendige Voraussetzung dafür zu sein, das eigene Leben zu ändern.
Der Titel der Arbeit bezieht sich auf Peter Sloterdijks 2009 erschienenes „Du mußt dein Leben ändern. Über Anthropotechnik“. Zu diesem Werk werden vier Thesen aufgestellt, die als Maßstab dienen, die Lehren von Lay, Schmitz und Schmid einzuschätzen. Im letzten Kapitel der Dissertation werden – orientiert an den besprochenen Philosophen – einige vorsichtige Vorschläge gemacht, wie man man richtig leben könne. Dabei wird die Möglichkeit, sein Leben selbstmächtig-autonom zu ändern und ein anderer Mensch zu werden, skeptisch gesehen; nach den Ergebnissen der Arbeit scheint es aber unter bestimmten Bedingungen möglich zu sein, man selbst zu werden. Eine besondere Rolle spielt dabei ein neues, neophänomenologisch beeinflusstes Verständnis von „Autonomie“.