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Die Stadt und ihr Imaginäres : Raumbilder des Städtischen
(2012)
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Kai Vöckler
- Die vorliegende Analyse zeitgenössischer urbaner Räume untersucht an ausgewählten Raumbildern des Städtischen, wie in diesen imaginäre Kräfte wirksam werden. Der Begriff des Raumbilds hat unterschiedliche Bedeutungen. Zum einen bezeichnet er die Raummetaphern, also Sprachbilder des Räumlichen. Hinzu kommt die mediale Vermittlung in nichtverbalen Zeichen- und Symbolsystemen, die wiederum Bilder von Räumen entwerfen, die in besonderer Weise auf die Raumvorstellungen und die realen Räume zurückwirken. Zum anderen bezeichnet der Begriff des Raumbilds die symbolische Anordnung materialisierter Umwelten. Im ersten Abschnitt wird ausgehend von Henri Lefèbvres Raum- und Stadttheorie am Beispiel der „Welt als Stadt” das Sprachbild, die Denkfigur und die Bildformel untersucht. Der Begriff der Stadt wird in unterschiedlichen historischen Kontexten analysiert. Im zweiten Abschnitt steht die symbolische Bedeutung von Raumbildern, ihr projektiver Charakter hinsichtlich der Perspektiven städtischer Entwicklung als auch ihre psychische Wirkmächtigkeit und ihr Einfluss auf alltägliche urbane Erfahrungen im Fokus der Analyse. Die Themenparks der neugegründeten chinesischen Stadt Shenzhen, die Raumentwicklung im Kern Europas mit ihrer nahezu gesamtterritorialen Urbanisierung sind ebenso Gegenstand wie die Neukonfiguration des Städtischen in globalen Netzwerken. Um das in den zeitgenössischen Formen der Urbanisierung wirksam werdende Imaginäre als produktive, verändernde Kraft erfassen zu können, wird die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Städtischen, sei es in Architektur, Literatur, Film oder bildender Kunst, einbezogen. Ausgehend von Cornelius Castoriadis’ Theorie des Imaginären als einer schöpferischen Kraft, die neue gesellschaftliche Sinnhorizonte eröffnet, zeigt die Untersuchung des urbanen Imaginären neue Perspektiven zum Verständnis der gegenwärtigen Urbanisierung auf.
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Der Landschaftsmaler Edmund Steppes (1873-1968) und seine Vision einer "Deutschen Malerei"
(1999)
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Andreas Zoller
- In einer biographischen Studie werden die Lebensstationen, der kunstideologische Hintergrund und die Rezeption eines Landschaftsmalers analysiert, der mehrfach im Brennpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stand. Steppes erfuhr seine künstlerische Genese um 1900 im Münchner Freundeskreis von Hans Thoma. In einer Einzelausstellung in Heidelberg 1906 wurde Steppes von dem Kunsthistoriker Henry Thode als Hoffnungsträger des deutschen Idealismus entdeckt und gefördert. Mit der Schrift „Die deutsche Malerei“ griff Edmund Steppes 1907 auch publizistisch in die Auseinandersetzung zwischen Neuidealisten und Impressionisten ein. Mit der Betonung der seelischen Bestimmtheit der Kunst steht er ideologisch dem zeitgleichen deutschen Expressionismus nahe.Bereits 1918 kam Steppes mit führenden Nationalsozialisten wie Dietrich Eckart und Alfred Rosenberg in Berührung, trat aber erst 1932 in ihre Partei ein. In der Auseinandersetzung zwischen deutschem Idealismus und einer sich herausbildenden rassistischen Kunstideologie und Politik zeigen sich Übereinstimmungen und Gegensätze. Obwohl Steppes sich weder künstlerisch noch ideologisch den Zielen der Partei unterwarf, fanden seine Arbeiten in der jährlichen Schauausstellung im Haus der Deutschen Kunst, München, regelmäßig Aufnahme. Nach 1945 entstand ein atmosphärisches Spätwerk, das in seiner Transzendenz den religiös überhöhten Kunstbegriff im Nachkriegsdeutschland widerspiegelt.