TY - GEN ID - OPUS197 A1 - Wiehle, Mathias T1 - Vom Fuzzy Frontend zum Semantic Frontend N2 - Die vorliegende Arbeit untersucht, wie – im Spannungsfeld verschiedener fachdisziplinärer Expertisen – hochinnovative Konzeptideen für zukünftige Fahrzeuge und Fahrzeugdetails in der Forschung eines deutschen Automobilkonzerns entstehen können. Dieses geschieht auf Basis einer Sekundäranalyse, mehrjähriger Beobachtungen in Forschungs- und Innovationsprojekten eines global agierenden Automobilkonzerns sowie einer Reihe Experteninterviews mit Fachleuten relevanter Bereiche zweier deutscher Automobilkonzerne. Innovative Fahrzeugkonzepte, speziell für die Zukunft, sind hochkomplexe Herausforderungen, an deren Entstehung in den frühen Phasen verschiedene, auch nicht-technische Fachdisziplinen beteiligt sind. Fahrzeuge sind neben hochtechnischen Systemen immer auch Objekte der Abgrenzung gegenüber Anderen. Sie entwickeln in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten spezifische emotionale Bedeutungen für Nutzer. Dieser Arbeit liegt die folgende, aus den Beobachtungen in diversen Kooperationsprojekten des Instituts für Transportation Design entwickelte Hypothese zugrunde: Neuartige nutzerspezifische Bedeutungen können, im Sinne designgetriebener Innovationen, eine reichhaltige Quelle für technische und gestalterische Innovationen im Fahrzeugbereich sein. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, wie klassischerweise die Ideenfindung und Konzeptbildung von den Ingenieuren in der Automobilforschung betrieben wird und welche weiteren Disziplinen daran beteiligt sind. Schließlich wird die Frage geklärt, ob und wie die ablaufenden Forschungsprozesse mit Hilfe designerischer Denk- und Verfahrensweisen optimiert werden können. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit ein beispielhafter Prozess entwickelt, der systematisch relevantes Wissen aller beteiligten Fachbereiche einbezieht und es designmethodisch verarbeitet. In dem mehrstufigen Prozess wird das Wissen systematisch und kreativ miteinander vernetzt. Der Prozess der Vernetzung relevanter Einzelaspekte soll durch das in dieser Arbeit entwickelte Vorgehen in Ansätzen simuliert werden. Hierfür werden klassische visuelle Designmethoden wie das Erstellen von Moodboards, Collagen und Skizzen mit narrativen Handlungsszenarien zu einem schlüssigen, zielführenden Prozessmodell kombiniert. Aus der vernetzten Betrachtung relevanter Einzelaspekte lassen sich – unter Einbeziehung spezifischen, expliziten Wissens über Zielgruppen und mit Hilfe bewusst provozierter kreativer Sprünge – neuartige Bedeutungen für potenzielle zukünftige Fahrzeugnutzer identifizieren. Diese Bedeutungen werden im Anschluss systematisch in gestalterische Merkmale und neuartige Funktionalitäten übersetzt. Auf diese Weise werden in dieser Arbeit identifizierte „gaps“ zwischen der Markt- und Zukunftsforschung und der Technik im Prozess der Ideengenerierung geschlossen. Das entwickelte Vorgehen wurde im Verlauf dieser Arbeit anhand zweier beispielhaften Kooperationsprojekte erprobt und evaluiert. N2 - The present study examines how – in the tension of different disciplinary expertises - highly innovative concept ideas for future vehicles and vehicle details can be produced in the research-department of a German automotive group. This is done based on a secondary analysis, multi-year observations in research and innovation projects of a global automotive company and a number of interviews with experts from relevant departments of two German automotive companies. The creation of innovative vehicle concepts, especially for the future, is a highly complex challenge and during their development various non-technical disciplines are involved. Vehicles are not only systems of sophisticate technology but objects of distinction, as well. They transport specific emotional meanings for users in certain social contexts. Developed from observations in various collaborative projects of the Institute for Transportation Design, this study is based on the following hypothesis: Novel user-specific meanings can, in the sense of design-driven innovation, be a rich source of technical and design innovations in the automotive sector. Within this study it has been investigated how engineers in automotive research departments normally produce ideas and concepts and which other disciplines are involved. Finally, the question is whether, and how running processes should be optimized using designerly methods and policies. Based on the findings, an exemplary process has been developed in the course of this study, which integrates systematically relevant knowledge of all involved departments and handles it in a designerly way. In this multi-stage process the knowledge is systematically and creatively interlinked. Such an integrated view of relevant individual aspects is an important basis for creative new developments. The process of networking between relevant individual aspects should be simulated by the procedure developed in this thesis. Within this procedure classical visual design techniques such as creating moodboards, collages, sketches and narrative scenarios are combined into a coherent, target-oriented process. Including specific, explicit knowledge about target groups and using deliberately provoked creative leaps, new meanings for future vehicle users can be identified. These meanings can systematically be translated into design features and novel functionalities. In this way, the identified "gaps" between market-, future research and technical development in the process of idea generation can be closed. The developed approach was tested and evaluated in two exemplary cooperative projects with automotive industries. KW - Designmethoden KW - Designtheorie KW - automobile industry KW - product development KW - Kraftfahrzeugindustrie KW - Produktentwicklung KW - Industriedesign Y1 - 2014 UR - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:834-opus-1978 UR - https://opus.hbk-bs.de/frontdoor/index/index/docId/197 UR - https://opus.hbk-bs.de/frontdoor/index/index/docId/197 ER -