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- Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (30)
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Der Landschaftsmaler Edmund Steppes (1873-1968) und seine Vision einer "Deutschen Malerei"
(1999)
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Andreas Zoller
- In einer biographischen Studie werden die Lebensstationen, der kunstideologische Hintergrund und die Rezeption eines Landschaftsmalers analysiert, der mehrfach im Brennpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stand. Steppes erfuhr seine künstlerische Genese um 1900 im Münchner Freundeskreis von Hans Thoma. In einer Einzelausstellung in Heidelberg 1906 wurde Steppes von dem Kunsthistoriker Henry Thode als Hoffnungsträger des deutschen Idealismus entdeckt und gefördert. Mit der Schrift „Die deutsche Malerei“ griff Edmund Steppes 1907 auch publizistisch in die Auseinandersetzung zwischen Neuidealisten und Impressionisten ein. Mit der Betonung der seelischen Bestimmtheit der Kunst steht er ideologisch dem zeitgleichen deutschen Expressionismus nahe.Bereits 1918 kam Steppes mit führenden Nationalsozialisten wie Dietrich Eckart und Alfred Rosenberg in Berührung, trat aber erst 1932 in ihre Partei ein. In der Auseinandersetzung zwischen deutschem Idealismus und einer sich herausbildenden rassistischen Kunstideologie und Politik zeigen sich Übereinstimmungen und Gegensätze. Obwohl Steppes sich weder künstlerisch noch ideologisch den Zielen der Partei unterwarf, fanden seine Arbeiten in der jährlichen Schauausstellung im Haus der Deutschen Kunst, München, regelmäßig Aufnahme. Nach 1945 entstand ein atmosphärisches Spätwerk, das in seiner Transzendenz den religiös überhöhten Kunstbegriff im Nachkriegsdeutschland widerspiegelt.
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Vom Fuzzy Frontend zum Semantic Frontend
(2014)
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Mathias Wiehle
- Die vorliegende Arbeit untersucht, wie – im Spannungsfeld verschiedener fachdisziplinärer Expertisen – hochinnovative Konzeptideen für zukünftige Fahrzeuge und Fahrzeugdetails in der Forschung eines deutschen Automobilkonzerns entstehen können. Dieses geschieht auf Basis einer Sekundäranalyse, mehrjähriger Beobachtungen in Forschungs- und Innovationsprojekten eines global agierenden Automobilkonzerns sowie einer Reihe Experteninterviews mit Fachleuten relevanter Bereiche zweier deutscher Automobilkonzerne. Innovative Fahrzeugkonzepte, speziell für die Zukunft, sind hochkomplexe Herausforderungen, an deren Entstehung in den frühen Phasen verschiedene, auch nicht-technische Fachdisziplinen beteiligt sind. Fahrzeuge sind neben hochtechnischen Systemen immer auch Objekte der Abgrenzung gegenüber Anderen. Sie entwickeln in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten spezifische emotionale Bedeutungen für Nutzer. Dieser Arbeit liegt die folgende, aus den Beobachtungen in diversen Kooperationsprojekten des Instituts für Transportation Design entwickelte Hypothese zugrunde: Neuartige nutzerspezifische Bedeutungen können, im Sinne designgetriebener Innovationen, eine reichhaltige Quelle für technische und gestalterische Innovationen im Fahrzeugbereich sein. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, wie klassischerweise die Ideenfindung und Konzeptbildung von den Ingenieuren in der Automobilforschung betrieben wird und welche weiteren Disziplinen daran beteiligt sind. Schließlich wird die Frage geklärt, ob und wie die ablaufenden Forschungsprozesse mit Hilfe designerischer Denk- und Verfahrensweisen optimiert werden können. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit ein beispielhafter Prozess entwickelt, der systematisch relevantes Wissen aller beteiligten Fachbereiche einbezieht und es designmethodisch verarbeitet. In dem mehrstufigen Prozess wird das Wissen systematisch und kreativ miteinander vernetzt. Der Prozess der Vernetzung relevanter Einzelaspekte soll durch das in dieser Arbeit entwickelte Vorgehen in Ansätzen simuliert werden. Hierfür werden klassische visuelle Designmethoden wie das Erstellen von Moodboards, Collagen und Skizzen mit narrativen Handlungsszenarien zu einem schlüssigen, zielführenden Prozessmodell kombiniert. Aus der vernetzten Betrachtung relevanter Einzelaspekte lassen sich – unter Einbeziehung spezifischen, expliziten Wissens über Zielgruppen und mit Hilfe bewusst provozierter kreativer Sprünge – neuartige Bedeutungen für potenzielle zukünftige Fahrzeugnutzer identifizieren. Diese Bedeutungen werden im Anschluss systematisch in gestalterische Merkmale und neuartige Funktionalitäten übersetzt. Auf diese Weise werden in dieser Arbeit identifizierte „gaps“ zwischen der Markt- und Zukunftsforschung und der Technik im Prozess der Ideengenerierung geschlossen. Das entwickelte Vorgehen wurde im Verlauf dieser Arbeit anhand zweier beispielhaften Kooperationsprojekte erprobt und evaluiert.
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Systemische Betrachtung der Einflussfaktoren bei der Implementierung von Produkt und Service Design-Systemen
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Tina Weisser
- Diese Studie befasst sich mit der Umsetzbarkeit von Produkt und Service Design-Systemen in Unternehmen. So wird untersucht, welche Faktoren letztendlich zu einer erfolgreiche Umsetzung dieser Systeme führen. Ein besonderer Fokus liegt auf einer systemischen Betrachtung und Analyse der Faktoren in ihrem Wirkungszusammenhang. In zwei Teilstudien wurden durch explorative Interviews mit Expertinnen und Experten Schlüsselfaktoren, eingesetzte Methoden, Hindernisse und Potentiale erhoben. Die generischen Einflussfaktoren wurden anhand einer Systemanalyse auf ihren Wirkungszusammenhang untersucht. Abschließend wurden in Expertenworkshops anhand von Fallstudien spezielle Einflussfaktoren gesammelt, wiederum durch eine Systemanalyse bewertet und bezüglich ihrer Relation und Interdependenzen reflektiert. Die speziellen Einflussfaktoren der Fallstudien wurden mit den generischen Einflussfaktoren der Interviews verglichen. Aus allen empirischen Ergebnissen wurde in Kombination mit einer Literaturrecherche das prozessuale Implementierungsmodell „KUER“, bestehend aus vier Phasen und vier Kategorien, erarbeitet. Zudem wurde ein Workshop-Konzept entwickelt, das sowohl die Ausrichtung als auch Analyse und Reflexion von Implementierungsvorhaben von Produkt und Service Design-Systemen unterstützen kann.
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Richard Hamilton: >Path of Romance< : die skatologischen Werke der 70er Jahre. Soft pink landscape und Soft blue landscape, Flower-piece I-III, Sunrise und Sunsets
(2008)
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Gesine Tosin
- Richard Hamilton arbeitet in den 70er Jahren an einem Werkkomplex, der skatologische Motive mit 'schönen' Bildansichten verknüpft. Die Landscapes, Flower-pieces und Sunsets folgen in ihrem Bildentwurf, ihren Darstellungsmodi und ihrer Motivik einer Bildsprache, die sich der geläufigen Rezeption von Hamiltons Werk im Kontext der Pop Art widersetzt und bisher nicht eingehend untersucht wurde. Die vorliegende Arbeit befasst sich in gattungsgeschichtlichen, motivischen und medienspezifischen Analysen der einzelnen Gemälde, Zeichnungen und druckgraphischen Paraphrasen mit Hamiltons reflektierter und subversiver Auseinandersetzung mit tabuisierten Bildinhalten, Strategien der Sublimierung und Bildtraditionen transzendentaler Erfahrungsräume. Hamiltons 'Path of Romance' erweist sich dabei als komplexes Referenzsystem, das Werbeanzeigen, historische Bildgattungen und Motive, Kategorien des Undarstellbaren und des Erhabenen miteinander verschränkt. Im Rückgriff auf vorgefundenes Material, das aus seinem ursprünglichen Kontext isoliert und in den der Kunst projiziert wird, bedient sich Hamilton einer Vorgehensweise, die Marcel Duchamp in seinem Konzept des 'Ready-made' vorgeführt hat. Mit der Entbehrlichkeit realer Objekte als Gegenstand eines Bildes, mit der Präsenz tradierter Bildmotive auf der 'grossen visuellen Matrix' werden die Grenzen zwischen objektivem Abbild und künstlerischer Subjektivität, zwischen photographischer Aufnahme und malerischem Eingriff ebenso aufs Spiel gesetzt wie die Begriffe von Original und Vervielfältigung an Kontur verlieren. Insbesondere im komplexen Wechselspiel zwischen den Gemälden, den Zeichnungen und dem druckgraphischen Werk mit seinen historischen Techniken werden die Fragen nach Urbild und Abbild, Original und Reproduktion thematisiert. Die Wertigkeit von Gemälden und 'prints' verliert ihre differenzierenden Massstäbe, der raffinierte Witz liegt in der 'Verschwendung' technischer Bravour an das Prinzip der Vervielfältigung. Der Bezug auf den historischen Zusammenhang von Malerei, Zeichnung und Graphik, von 'Hochkunst' und Capriccio, von Norm und Normverletzung und deren kalkulierte Verkehrung im Kontext der 70er Jahre zeugt von einer künstlerischen Strategie, mit der Hamilton seinen Werkkomplex fast unbemerkt dem Gestus des Provokanten einschreibt. Dabei ist das explizit Skatologische nicht ein Aspekt des 'Abjekten', wie es im 'shit-movement' der 90er Jahre zum Ausdruck kommen wird; Hamiltons Interesse gilt vielmehr einer kühlen Dekonstruktion medialer Darstellungspraxis durch das Freilegen ihrer Referenzen und Auflösung illusionärer Bildräume, in die sich das unvermittelt 'Wahrhaftige' hineinimaginiert. Wenn Hamilton die skatologische Trilogie der Landscapes, Flower-pieces und Sunsets in den Kontext von 'Natur' stellt, so ist das Exkrement nicht allein der irritierende Stoff, mit dem sich illusionistische, verkitschte Bildansichten oder obsolet gewordene Bildsujets im Kontext zeitgenössischer Bildproduktion legitimieren können. Vor dem Hintergrund seiner Indienstnahme tradierter Kunstpraxis erscheint das Exkrement bei Hamilton emblematisch als kalkuliert gesetztes Ferment einer reflektierten künstlerischen Produktion.
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Spiel, Staat und Subversion : Nachgemachte Gesellschaftsspiele in der DDR
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Martin Thiele-Schwez
- Das Spiel wird in zahlreichen Theorien der vergangenen Jahrhunderte als alternative Lebenswelt verstanden, die außerhalb der realen stattfindet. Gleichwohl treffen Spiele (ihr Inhalt, ihre Mechanik, ihre Materialität etc.) stets eine Aussage über auf den raumzeitlichen Rahmen in dem sie entstanden sind. Das Spiel erweist sich damit als Abbild oder Kontrapunkt zu Welt.
Thema der Dissertation sind nachgemachte Gesellschaftsspiele der DDR sowie deren gesellschaftliche Erscheinung und systemische Einbindung. Erst durch das spielhistorische Ausstellungsprojekt „Nachgemacht – Spielekopien aus der DDR“ wurde über 20 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands die Bedeutung von handgefertigten Spielekopien aus der DDR im Zusammenhang der deutsch-deutschen Spielelandschaft thematisiert. Es handelt sich dabei um ein flächendeckendes Kulturphänomen, das bisher gänzlich unerforscht gewesen ist.
Ziel der Dissertation war es, den Prozess des Spielekopierens im Gesamtzusammenhang der damaligen „Spielelandschaft“ und Lebensrealität der Bürger*innen zu ergründen und darüber die Bedeutung von Spiel und Spielen im Rahmen dieser historischen Epoche der DDR-Zeit, näher zu begreifen. In folgende drei Schwerpunkte lässt sich die Untersuchung des Phänomens zur ersten Annäherung einteilen:
1. Die Objekte – die nachgemachten Spiele aus der DDR
2. Die Prozesse – die Vorgängen des Kopierens/Nachmachens/Aneignens
3. Die Subjekte – diejenigen Personen die derartige Spiele selbst gemacht und/oder gespielt haben
Eingebettet sind das Subjekt und daraufhin auch das Objekt wie der Prozess seiner Entstehung, stets in kulturelle und diskursive Rahmenbedingungen, deren Analyse die grundlegende Voraussetzung darstellt um den Gesamtkomplex dieses Kulturphänomens zu erfassen. Ausgehend von dem „Material“ in seiner diskursiven Rahmung, ist es das Ziel, einen Einblick in ein kulturgeschichtliches Phänomen zu gewinnen.
Dem beschriebenen Komplex ist stets die Frage beigestellt, zu welchem Grad das Nachmachen und damit Aneignen von Spielen sowie das Medium Spiel das Leben der Bürger*innen beeinflusste. Es wurde versucht, Rückschlüsse auf das Verhältnis von Bevölkerung und Staat zu ziehen und zu ergründet, ob das selbst gemachte Spiel als Indikator zur Bewertung des entsprechenden Verhältnisses herangezogen werden kann. Was sind die Eigenheiten des Phänomens der privaten Spielenachbauten in der DDR und was bildet den Rahmen in dem es sich in derart konzentrierter Form entwickeln konnte? Wo interagieren politische und gesellschaftliche Strukturen mit den sozialen Praktiken? Oder ist die Praxis des Nachbauens von Spielen, wie wir es im Rückblick auf die DDR erkennen, gar selbst als genuine politische Praktik zu bewerten.
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Sein Leben ändern - aber wie? : Lebenskunst nach Rupert Lay, Hermann Schmitz und Wilhelm Schmid
(2013)
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Stephan Thiele
- Die Dissertation „Sein Leben ändern – aber wie? Lebenskunst nach Rupert Lay, Hermann Schmitz und Wilhelm Schmid“ untersucht am Beispiel dieser drei Denker, ob und wie es heute möglich ist, sein Leben zu ändern, und zwar so zu ändern, dass man von einem „richtigen“ Leben sprechen könnte.
Lay ist ein jesuitischer Moralphilosoph, Schmitz der Gründer der Neuen Phänomenologie, Wilhelm Schmid ein erklärter Philosoph der Lebenskunst; alle drei haben sich instruktiv zu Fragen des richtigen Lebens und der Lebenskunst geäußert.
Im Zusammenhang mit den Konvergenzen und Differenzen ihrer Werke wird auch herausgearbeitet, wie die drei Philosophen sich zur Frage der Autonomie verhalten – scheint Autonomie doch eine notwendige Voraussetzung dafür zu sein, das eigene Leben zu ändern.
Der Titel der Arbeit bezieht sich auf Peter Sloterdijks 2009 erschienenes „Du mußt dein Leben ändern. Über Anthropotechnik“. Zu diesem Werk werden vier Thesen aufgestellt, die als Maßstab dienen, die Lehren von Lay, Schmitz und Schmid einzuschätzen. Im letzten Kapitel der Dissertation werden – orientiert an den besprochenen Philosophen – einige vorsichtige Vorschläge gemacht, wie man man richtig leben könne. Dabei wird die Möglichkeit, sein Leben selbstmächtig-autonom zu ändern und ein anderer Mensch zu werden, skeptisch gesehen; nach den Ergebnissen der Arbeit scheint es aber unter bestimmten Bedingungen möglich zu sein, man selbst zu werden. Eine besondere Rolle spielt dabei ein neues, neophänomenologisch beeinflusstes Verständnis von „Autonomie“.
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Widerständiges Web? : emanzipatorisches Potential des Web 2.0 aus einer kritischen Perspektive
(2007)
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Tobias Seeger
- Die Magisterarbeit „Widerständiges Web? Emanzipatorisches Potential des Web 2.0 aus einer kritischen Perspektive“ steht in einer sozialkritischen Tradition und beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen die neuen Kommunikationsformen im Internet auf politische Diskussionen in massenmedialen Öffentlichkeiten haben. Im Besonderen wird diskutiert, ob die neuen Öffentlichkeiten im Web 2.0 demokratischer strukturiert und weniger vermachtet sind als die etablierten Medienöffentlichkeiten und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Nach einer kurzen Einleitung wird in einem ersten Schritt der Untersuchungsgegenstand Web 2.0 anhand der bekanntesten Anwendungen und in seiner Entstehungsgeschichte vorgestellt. Anschließend werden drei idealtypische Netzwerktopologien konzeptualisiert, welche die komplexen Strukturen und Prozesse des Untersuchungsgegenstandes in analytische Modelle überführen, auf die im weiteren Verlauf der Arbeit gezielt zurückgegriffen werden kann. Zu Beginn des dritten Kapitels werden zunächst die medientheoretischen Grundlagen für die folgende Untersuchung erarbeitet. Dabei werden einige prominente sozialkritische Theorieentwürfe in ihrem historischen gesellschaftlichen Kontext und mit Bezug auf das technisch-apparative Medienumfeld vorgestellt. Von zentraler Bedeutung sind dabei zum einen das an den Arbeiten von Jürgen Habermas ausgerichtete Modell einer „deliberativen Öffentlichkeit“ und zum anderen verschiedene Konzeptionen von „Gegenöffentlichkeit“, welche den Öffentlichkeitsbegriff kritisch hinterfragen und seiner analytischen Dimension einen interventionistischen Blickwinkel beistellen. Besondere Beachtung finden dabei aktuelle Diskussionen um das politische Potential computervermittelter Kommunikation, wie auch Arbeiten aus dem Umfeld der British Cultural Studies. Im letzten Teil werden die analytischen und theoretischen Vorarbeiten der vorangegangen Kapitel zusammengeführt um das Web 2.0 auf sein politisches Potential zu durchleuchten.
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Am Rande des Sehens : Kunst in Schwellen und Zwischenräumen
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Julia Schönfeld-Rau
- Die Dissertation mit dem Titel „Am Rande des Sehens. Kunst in Schwellen und Zwischenräumen“ untersucht exemplarisch Kunstwerke in musealen Schwellen und Zwischenräumen, die zu Transformatoren am Rande des Sehens, zu Entscheidungsträgern und Übersetzungsmedien des Baus, aber auch der Kunst in den Funktionsräumen der Museen werden können.
Jenseits konventioneller Platzierungen in den Randzonen des Raumes, den Treppenanlagen, Korridoren, Rampen, die nicht länger bloße Verteiler sind, sondern zu Schwellen und Übergangsbereichen aufgewertet werden, installieren Künstler wie Gerhard Merz, Dan Flavin, Daniel Buren, Jenny Holzer, Beat Streuli, Richard Artschwager, Lothar Baumgarten, Joachim Manz, Karin Sander, Robert Kusmirwoski, Imi Knoebel und Wolfgang Hainke ihre Werke, wird Raum, Ort und Übergangsmoment erfahrbar. Die ausgewählten und besprochenen Kunstwerkbeispiele zeigen als neue Art von Museumskunst, wie wirkungsvoll der Gebrauchscharakter des Gebäudes und seiner Erschließungsräume aufgeladen werden kann und inszenieren damit dank ihrer gezielten Platzierung Eigenräume mit neuen Aufenthaltsqualitäten.
Somit treten auch die musealen Präsentationsformen in den Vordergrund, die in Relation zur vorgefundenen Gestaltung der musealen Schwellen und Zwischenräume neu gedacht werden können. Es geht nicht mehr um das Aufbrechen eingefahrener Sehgewohnheiten, sondern um sinnliche Wahrnehmungsvorgänge bzw. mentale Orientierungsleistungen. So entsteht ein gemeinsamer Aufenthaltsraum von Kunst und Betrachter. Der Gegenstand der Betrachtung wird neuer Ort der Erfahrung.
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Interview mit Prof. Dr. Götz Schmidt : geführt von Dr. Tobias Conradi und Dr. Theo Röhle am 22.1.2015 in Gießen im Rahmen des Forschungsprojekts Kulturtechnik Unternehmensplanspiel. Wissenstransformation und Handlungssteuerung an der Schnittstelle von Wirtschaft, Computisierung
(2019)
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Götz Schmidt
Tobias Conradi
Theo Röhle
- In diesem Interview spricht Dr. Götz Schmidt über seine Zeit als Mitarbeiter Knut Bleichers, die junge BWL an den Universität Köln bei Erwin Grochla und vor allem die Details der Durchführung von Planspielen als Mittel der Aus- und Weiterbildung in bundesrepublikanischen Unternehmen der 1960er und 1970er Jahren. Das vorliegende Interview wurde im Rahmen des DFG-Projekts ›Kulturtechnik Unternehmensplanspiel. Wissenstransformation und Handlungssteuerung an der Schnittstelle von Wirtschaft, Computerisierung und Medialität‹ durchgeführt. Das Kooperationsprojekt, das an der HBK Braunschweig und Universität Bielefeld unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf F. Nohr und Prof. Dr. Jan-Otmar Hesse durchgeführt wurde, befasste sich mit der Entstehung der Unternehmensplanspiele (UPS) in der BRD der 1950er-1970er Jahre. Im Zentrum des Projekts lagen Fragen nach dem Einsatz von UPS und deren Simulation wirtschaftlicher Zusammenhänge zur Unternehmensplanung, als Ausbildungsmaßnahme in der frühen (systematischen) Managerausbildung und nach der Rolle von UPS in der frühen Geschichte des Computereinsatzes in Unternehmen. Interviews mit Pionieren der frühen Planspiele sollten Wissen darüber produzieren, wie UPS tatsächlich eingesetzt wurden, mit welchen Hoffnungen die Durchführung von UPS verbunden war und vor welche organisatorischen und technischen Probleme sich die Entwickler und Spielleiter gestellt sahen. Zielpunkt der Gespräche also war das ›Wissen der Praktiker‹, das weder in der umfangreichen theoretischen und anleitenden Literatur zu UPS verzeichnet, noch in den Archiven der Unternehmen und Institutionen erhalten ist, die an der Veranstaltung von Planspielen und der Organisation von Managerseminaren beteiligt waren. Interviewt wurden auch Dr. Bernt Högsdal und Prof. Dr. Horst Koller. Durchgeführt wurden die Interviews zwischen Dezember 2014 und März 2015 von den Projektmitarbeitern Dr. Tobias Conradi und Dr. Theo Röhle.
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Medienwissenschaftliche und rechtliche Aspekte der Internetsuchmaschinen : am Beispiel der Datenschutzproblematik bei Google
(2007)
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Lena Salden
- Das Internet etabliert sich neben dem Fernsehen und dem Hörfunk zum drittstärksten Element des Medienkonsums. Aber nicht nur die Bedeutung des Internets wächst, sondern parallel auch die Fülle an Informationen. Bei geschätzten 11,5 Milliarden Internetseiten benötigen die Internetnutzer Hilfen, um den Überblick nicht zu verlieren. An dieser Stelle treten die Internetsuchmaschinen in das Geschehen: Sie haben die Rolle übernommen, die Aufmerksamkeit des Internetnutzers im World Wide Web zu lenken. Die folgende Arbeit klassifiziert Suchmaschinen als Metamedien – eine Definition, die stärker die Interessen und Möglichkeiten der Nutzer berücksichtigt und hilft, die »Macht der Suchmaschinen« differenziert zu betrachten. In der öffentlichen Diskussion wird v. a. eine Suchmaschine immer wieder genannt: Google. Die Marktmacht Googles in Deutschland, das breite Tätigkeitsfeld, eine verstärkte Expansion in Offline-Bereiche und die zunehmende Konvergenz der Medien deuten an, dass sich hier eine neue Gattung eines Medienunternehmens formt, welches unser Medienrecht vor neue Herausforderungen stellt. Die vorliegende Arbeit wird einen umfassenden Einblick in das Unternehmen Google und sein Geschäftsmodell geben. Hierbei deuten sich einige gesellschaftliche und rechtliche Problemfelder an: Jugendschutz, Urheberrecht und Wettbewerbsrecht. Vor allem aber drängen sich datenschutzrechtliche Fragen auf. Der weitere Schwerpunkt dieser Arbeit wird sich daher detailliert mit diesem Problem auseinander setzen und eine datenschutzrechtliche Beurteilung der Google Produkte versuchen.