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- Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (9)
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Vom Fuzzy Frontend zum Semantic Frontend
(2014)
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Mathias Wiehle
- Die vorliegende Arbeit untersucht, wie – im Spannungsfeld verschiedener fachdisziplinärer Expertisen – hochinnovative Konzeptideen für zukünftige Fahrzeuge und Fahrzeugdetails in der Forschung eines deutschen Automobilkonzerns entstehen können. Dieses geschieht auf Basis einer Sekundäranalyse, mehrjähriger Beobachtungen in Forschungs- und Innovationsprojekten eines global agierenden Automobilkonzerns sowie einer Reihe Experteninterviews mit Fachleuten relevanter Bereiche zweier deutscher Automobilkonzerne. Innovative Fahrzeugkonzepte, speziell für die Zukunft, sind hochkomplexe Herausforderungen, an deren Entstehung in den frühen Phasen verschiedene, auch nicht-technische Fachdisziplinen beteiligt sind. Fahrzeuge sind neben hochtechnischen Systemen immer auch Objekte der Abgrenzung gegenüber Anderen. Sie entwickeln in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten spezifische emotionale Bedeutungen für Nutzer. Dieser Arbeit liegt die folgende, aus den Beobachtungen in diversen Kooperationsprojekten des Instituts für Transportation Design entwickelte Hypothese zugrunde: Neuartige nutzerspezifische Bedeutungen können, im Sinne designgetriebener Innovationen, eine reichhaltige Quelle für technische und gestalterische Innovationen im Fahrzeugbereich sein. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, wie klassischerweise die Ideenfindung und Konzeptbildung von den Ingenieuren in der Automobilforschung betrieben wird und welche weiteren Disziplinen daran beteiligt sind. Schließlich wird die Frage geklärt, ob und wie die ablaufenden Forschungsprozesse mit Hilfe designerischer Denk- und Verfahrensweisen optimiert werden können. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit ein beispielhafter Prozess entwickelt, der systematisch relevantes Wissen aller beteiligten Fachbereiche einbezieht und es designmethodisch verarbeitet. In dem mehrstufigen Prozess wird das Wissen systematisch und kreativ miteinander vernetzt. Der Prozess der Vernetzung relevanter Einzelaspekte soll durch das in dieser Arbeit entwickelte Vorgehen in Ansätzen simuliert werden. Hierfür werden klassische visuelle Designmethoden wie das Erstellen von Moodboards, Collagen und Skizzen mit narrativen Handlungsszenarien zu einem schlüssigen, zielführenden Prozessmodell kombiniert. Aus der vernetzten Betrachtung relevanter Einzelaspekte lassen sich – unter Einbeziehung spezifischen, expliziten Wissens über Zielgruppen und mit Hilfe bewusst provozierter kreativer Sprünge – neuartige Bedeutungen für potenzielle zukünftige Fahrzeugnutzer identifizieren. Diese Bedeutungen werden im Anschluss systematisch in gestalterische Merkmale und neuartige Funktionalitäten übersetzt. Auf diese Weise werden in dieser Arbeit identifizierte „gaps“ zwischen der Markt- und Zukunftsforschung und der Technik im Prozess der Ideengenerierung geschlossen. Das entwickelte Vorgehen wurde im Verlauf dieser Arbeit anhand zweier beispielhaften Kooperationsprojekte erprobt und evaluiert.
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Systemische Betrachtung der Einflussfaktoren bei der Implementierung von Produkt und Service Design-Systemen
(2018)
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Tina Weisser
- Diese Studie befasst sich mit der Umsetzbarkeit von Produkt und Service Design-Systemen in Unternehmen. So wird untersucht, welche Faktoren letztendlich zu einer erfolgreiche Umsetzung dieser Systeme führen. Ein besonderer Fokus liegt auf einer systemischen Betrachtung und Analyse der Faktoren in ihrem Wirkungszusammenhang. In zwei Teilstudien wurden durch explorative Interviews mit Expertinnen und Experten Schlüsselfaktoren, eingesetzte Methoden, Hindernisse und Potentiale erhoben. Die generischen Einflussfaktoren wurden anhand einer Systemanalyse auf ihren Wirkungszusammenhang untersucht. Abschließend wurden in Expertenworkshops anhand von Fallstudien spezielle Einflussfaktoren gesammelt, wiederum durch eine Systemanalyse bewertet und bezüglich ihrer Relation und Interdependenzen reflektiert. Die speziellen Einflussfaktoren der Fallstudien wurden mit den generischen Einflussfaktoren der Interviews verglichen. Aus allen empirischen Ergebnissen wurde in Kombination mit einer Literaturrecherche das prozessuale Implementierungsmodell „KUER“, bestehend aus vier Phasen und vier Kategorien, erarbeitet. Zudem wurde ein Workshop-Konzept entwickelt, das sowohl die Ausrichtung als auch Analyse und Reflexion von Implementierungsvorhaben von Produkt und Service Design-Systemen unterstützen kann.
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Das Ende der Moderne zwischen Apokalypse und Utopie : Gedanken zur kulturellen Transformation in der Weltüberlebensgesellschaft
(2010)
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Stephan Rammler
- Der Artikel formuliert den Grundgedanken, dass die Moderne, diese große Beschleunigungs- und Katalysatorepoche der menschlichen Entwicklung, am Ende ist und sich in etwas noch Unbestimmtes auflöst. Gefordert wird statt kleinteiliger politischer Strategiedebatten die Anerkennung eines „Zukunftsfähigkeit-Apriori“, also der Mut zu einem großen gesellschaftlichen Einverständnis über die Dringlichkeit der Lage, und die Einigung darauf, gemeinsam handeln zu wollen. Der Beitrag entwickelt in 5 Thesen die Aufgaben, Risiken und Chancen einer zukunftsfähigen kulturellen Transformation zu einer Weltüberlebensgesellschaft. Der Autor fordert eine „neue Erzählung“ für die Zeit nach der Moderne und das Vertrauen in die Macht der Phantasie und verbindende Bilder, attraktive Visionen und Geschichten einer neuen Kultur. Dabei geht es um das Design einer neuen globalen Kultur des Überlebens, um Weltdesign als Überlebensdesign hin zu einer nachmodernen Epoche.
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Application of morphological analysis in strategic product development and business model innovation : the example of cruise industry 2030
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Mehdi Mozuni
- The benefits of matrix-based modeling techniques in covering entire solution space within innovation-management practices have been discussed by various researchers. However, these techniques will face methodological obstacles, when the design subject is future-oriented; since (1) the time-scale, in which the solution space is occurred, addresses users that are yet non-existent; and (2) continuous changes in the key factors and their interactions make the technique incapable to conceive all the relationships and deliver synthesizable data. Upon this dynamic and uncertainty, the rational core, upon which the projection is being established, suffers itself from the lack of substantiation. An example of such research cases was selected for the purpose of this dissertation, in which the cruise industry is being explored for novel user experiences in a 2030 perspective.
Cruising is a multi-dimensional user experience and business system encompassing many constraints and innovation latitudes represented by multiple disciplines. These constrains and possibilities are applicable to a current practice of UX design, yet not consistent and reliable for a 2030 perspective.
This study suggests that a matrix-based cumulative expert survey (a hybrid algorithm of Delphi technique and Morphological Analysis) can support the process of innovation-management in very complex environments. In addition, these two tools can mutually cover each other’s theoretical and functional deficits by illustrating transparent value-based arguments in a modifiable iterative manner.
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Entwicklung flexibel erstellbarer, universell verständlicher visueller Arbeitsanweisungen aus 3-D-Konstruktionsdaten für Montagelinien
(2005)
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Katja Lemke
- Von der Industrie benötigt werden flexibel erstellbare, universell verständliche visuelle Arbeitsanweisungen für die Mitarbeiter an der Montagelinie. Wie diese Anweisungen auszusehen haben, und wie sie automatisiert in Form eines Programms auf Grundlage der 3-D-Konstruktionsdatenbanken eines Konzerns erstellt werden kšnnen, ist Thema der vorliegenden Arbeit. Der Lösungsansatz ergibt sich aus der Vernetzung von Erkenntnissen aus Linguistik, Kognitionspsychologie und Designwissenschaft. Das Ergebnis sind visuelle Darstellungen, welche in Anlehnung an in der Universalgrammatik verankerte universelle Sprachstrukturen und aus Propositionen aufgebaut sind, und zwar in einer Art und Weise, die der menschlichen Informationsverarbeitung angepasst ist. Formal den Prinzipien der allgemeinen menschlichen Wahrnehmung folgend, weisen die visuellen Darstellungen inhaltlich die Struktur der Universalgrammatik auf und entsprechen somit in ihrer Ganzheit den universellen kognitiven Strukturen des Menschen. Eine die Sprachstrukturen der Universalgrammatik (UG) visualisierende Art der Darstellung gewährleistet nicht nur ein sprachenunabhängiges Verständnis der Inhalte, sondern bietet aufgrund des streng formalen Charakters der UG auch die Grundlage für eine spätere flexible und automatisierte Generierung der Arbeitsanweisungen
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Phänemenologie der Form: design- wissenschaftliche Untersuchungen zu Komplexität und Ordnung von Natur- und Artefaktform
(2001)
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Rolf L.A. Küster
- Die designtheoretische Arbeit Phänomenologie der Form – designwissenschaftliche Untersuchungen zu Komplexität und Ordnung von Natur- und Artefaktform befasst sich mit der Form der Dinge. Das Hauptaugenmerk richtet sich hierbei auf den in der Literatur bisher nicht angemessen berücksichtigten Aspekt einer vereinheitlichten Darstellung von Formen im Kontext des Designs. Der Arbeit liegt die These zugrunde, dass der Weg zum Verst„ndnis von Konstruktion komplexer Artefakte über eine Theorie der Naturformen im Sinne natürlicher Systeme führt. Die Untersuchungen konzentrieren sich im Besonderen auf physikalische und systemtheoretische Prozesse, die zur Entstehung von Formen führen. Ferner wird eine Abgrenzung von Formen innerhalb von Designprozessen betreffend Topologie und Geometrie vorgenommen. In diesem Zusammenhang werden auch nichteuklidische Aspekte in den Blick genommen und Formen werden als mathematische und physikalische Zustände betrachtet und untersucht. Zur Beschreibung der fundamentalen Unterschiede zwischen natürlicher Selbstorganisation und artefaktischem Entwurf werden Gesichtspunkte, die bei der Naturbeschreibung eine entscheidende Rolle spielen, herangezogen. Hierzu zählen z.B. fraktale Geometrien und das Prinzip der kleinsten Wirkung. Innerhalb der Arbeit werden zu dem erforschten Themenkomplex unterschiedliche Standpunkte führender Autoren diskutiert. Zudem werden zahlreiche Querverstrebungen zu anderen Wissenschaftsdisziplinen hergestellt und auf ihre Operationalisierbarkeit hinsichtlich der praktischen Entwurfstätigkeit überprüft.
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Heimatdesign : Designwissenschaftliche Untersuchung möglicher Zukünfte von Heimat und Design
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Franziska Holzner
- Im Heimatdesign geht es um Heimat und Design. Ausgehend von einem Heimatbegriff, der Heimat nicht als einen bestimmten Ort versteht, von dem der Mensch herkommt, sondern als einen Zustand, den er herstellen will, stellt sich die Frage, ob und wie Heimat gestaltbar ist. Diese Frage macht Heimat zum Gegenstand von Design, an dessen Ausgangspunkt traditionell das Bestreben steht, ein Problem zu lösen. Design ist nicht allein für die Verschönerung von materiellen Produkten, sondern für das Gestalten von immateriellen Zuständen nutzbar. Der Entwurf auf eine bessere Zukunft hin wohnt dem Menschen als Wesenszug inne. Diesen Entwurf einer Zukunft als Utopie, mag sie in ihrer Realisation als konkrete Utopie (Bloch) auch nur wenig und relativ besser sein, nennen wir Heimat. Dieser Heimatbegriff wird philosophisch-literarisch hergeleitet (Bloch, Lenz, Sartre) und seine Anwendbarkeit in der Designpraxis erprobt.
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For User Study : the Implications of Design
(2006)
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Rosan W.Y. Chow
- The practice of user study is well presented at numerous conferences, documented in various literatures and discussed at different Internet discussion groups. At the moment, there seems to be plenty of experiences and knowledge about user study accumulated in design practice. The idea of user study is well received and affirmed across professional and educational institutions. It is generally accepted that user study is important for contemporary professional practice of Industrial Design. However, our belief is mostly supported by informal observation, testimony and good will but lacks formal articulation. The profession of communication design lags behind other design fields in terms of practicing user study. Rigorous discourse on user study in Industrial Design lags behind that in Human Computer Interaction. Moreover, other fields have already recognized the need for more in-depth understanding on user study so research on user study has begun. These studies, however, are missing a perspective from design. The lack of formal articulation and design perspective has left the ‘applicability gap’ open between user study and design. Although we know that user study results are not necessarily useful for design practice, we have not dealt with this issue properly. This study is aimed to address this problem. Research on user study has been empirical: observing how designers design. However, this type of research often lacks theoretical framework, and as a result, we are not certain if the research outcome is by chance or systemic. More importantly, this type of research slights historical and cultural contingency, and it begs the question whether it can serve as principle for future practice and research that for sure will change. User study is an invention to suit design practice. But design practice is also an invention. We do not have to describe and explain design practice as now but to interpret and articulate the potential/possibility of user study based on an articulation of the nature of design – to create an idealized scenario. I seek to articulate the nature of design and draw implications for these two questions: “How does user study inform design?” and “What are the formal characteristics of user study outcome?” This theoretical inquiry provides a language by which the practice and research of user study can be reexamined and reorganized. The result will bring issues to the public domain for debate and improvement. It will increase the effectiveness of our communication to one another and will serve a (temporary) map for guiding research and design on user study. In the first part of the investigation, we explore the nature of design and arrive at a workable definition that design is an inquiry oriented toward a specification that fits. In the second part, we derive meanings from this articulation to address the research questions, and it leads to some unexpected conclusions. For the research question, “How does user study inform design?”, based on the nature of design articulated, it is implied that current user study provides a context for design. For the question, “What are the formal characteristics of user study outcome?”, it is concluded that the context ought to be a specific reasonable narrative rather than a general casual explanation. More interestingly, the results of the inquiry make us realize that context creation does not necessarily precede the generation of possible specifications in the design process, thus it calls into question the fundamental assumption on which the research questions are based. It is revealed that not only user study informs design, but also in principle, design can drive user study. Not only is design-driven user study possible, but it is also preferable for design situations where the product to be made is highly undetermined. The conclusions project new perspectives on jumping the ‘applicability gap’, open up new line of inquiries for user study, and shed light on the potential coordination between design and research in general.
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Unternehmerische Beziehungsgestaltung am Beispiel der Kulturphänomene sozialer und ästhetischer Kommunikationen
(2006)
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Carina Beeke
- Die designtheoretische Arbeit „Unternehmerische Beziehungsgestaltung am Beispiel der Kulturphänomene sozialer und ästhetischer Kommunikationen“ untersucht das Kommunikationsdesign von Unternehmen im Hinblick auf ein subtil zugrunde liegendes Weltbild und Denken, welche in der Arbeit als überlebt analysiert werden. Der Kern der Arbeit ist, dass Unternehmen auf der Grundlage eines veralteten, mechanistischen Weltbildes agieren und eine andere Intelligenz entwickeln müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit stehen der Zukunftsaspekt sowie die Gestaltung andersartiger Denkstrukturen im besonderen Untersuchungsfokus. Es wird aufgezeigt, dass geistige Evolutionstheorien und transpersonal-ökozitäre Optiken in Design-Entwürfen integriert werden müssen, um zu einem neuen Verständnis von Marketing und Kommunikation zu gelangen. Die Arbeit vertritt die These, dass die Ära des Manipulationsmarketings ihren Zenit überschritten hat, mit ihren auf Affektlogik beruhenden Modellen und behavioristischen Methoden, die Looks und Styles kreieren, und fundamentale Sinnbedürfnisse des Menschen zu verkaufsfördernden Argumenten verkommen lassen. Die Auswirkungen auf die einzelne und globale Psyche sind verheerend: das Annehmen von ständig neuen Werten und Ichs, die durch die Werbung generiert werden, führt dazu, am Ende gar keine Identität zu haben. So wird eine Gesellschaft gestaltet, die unauthentisch ist und persuasiv fremdgesteuert wird. Surrogathaft an allen Veranstaltungen ist, den Konsumenten als Appendix der Produktionssphäre zu bedienen und ihn gleichzeitig ökonomisch zu instrumentalisieren. Die Arbeit zeigt, wie das Fundament einer solchen Logik heute brüchig geworden ist. Der Konsument wandelt sich und wird sich zukünftig immer öfter für Unternehmen entscheiden, die fähig sind, kulturelle Aspekte von Sinn und Transzendenz in ihrer inneren Unternehmenskultur mit Leben zu füllen. Kultur als eine Fassade, die hinter den Eingangstoren der Konzerne keine Daseinsberechtigung hatte, da dort einzig die Rationalität des ökonomischen Prozesses waltete, ist obsolet geworden. Unternehmen werden in dieser Abhandlung nicht als selbstbezüglichen Orte von Produktionen und Dienstleistungen dargestellt, sondern sie werden als kulturelle Bezirke etabliert, die Beziehungen zu einer kulturellen Umwelt unterhalten. So müssen Unternehmen postmodern nicht mehr nur ökonomisch, sondern vor allem auch kulturell überleben. Die kulturelle Neu-Positionierung des postmodernen Unternehmens folgt aus den Tendenzen der Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Die neue kulturelle Haltung ist keine Erfindung, sondern ihre Innovation beruht auf einem geschichtlichen Prozess. Die formulierten Begründungen der Notwendigkeit einer Erweiterung der herkömmlichen Sichtweisen durch soziale und kulturelle Evolutionsprozesse münden in der Arbeit in der Tiefe der Bewusstseinsevolution, die mittels einer Bewusstseinsmatrix dargestellt ist. Diese beruht auf anthropologischen als auch tiefenpsychologischen Ansätzen. Ein holistischer Ansatz wird daraus diskutierbar, hervorkeimend aus dem postmodernen Kulturprozess, sei es in der Kunst oder Wissenschaft wie beispielsweise der Quantenphysik. All dies fordert ein Design von psychologischen und kulturellen Realitäten, die nicht auf bloßen Fassaden und Looks beruhen wie potemkische Dörfer. Vielmehr geht es um Echtheit und Authentizität. Aber diese Realität ist nicht dem Wildwuchs der Beliebigkeit zu überlassen. Nötig ist ein neues Verständnis von Design, das fähig ist, Sinnrealität zu gestalten. Die Arbeit entwickelt methodisch einen postmodernen designwissenschaftlichen Ansatz: sie transzendiert traditionelle Grenzen von Fachdisziplinen im Reflex gesellschaftlicher Entwicklungen selber.